Von Mattangriffen und Zeitnot

Fabian, kämpferisch

 

Aufgrund Ihrer Dramatik, die Partie des Tages an Brett 6: Auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat, für Fabian

Unsere 1. Mannschaft spielte am Sonntag beim USV Potsdam III. Die Spielstätte, ein Seminarraum der Uni Potsdam, bot einen malerischen Ausblick in die Landschaft um das Neue Palais. Verregnet war der Sonntag und verhagelt war unsere Laune nach der 2 – 6 Niederlage, die gegen 14:00 feststand. Der USV war der Favorit auf dem Papier und zeigte dies auch gegen unsere junge Mannschaft an den Brettern.

Erik hatte es an Brett 5 mit Weiß gegen ein Zweispringersystem im Nachzug zu tun, das er relativ aggressiv mit Sg5 anlegte. Seine Gegnerin stand dem aber in nichts nach und baute einen starken Figurendruck auf, der ihr alsbald Materialvorteil und in der Folge den Sieg brachte.

Siegfried

Siegfried steht im Schach und berührt seine Dame.

Als nächstes mussten wir die Niederlage von Siegfried an Brett 2 hinnehmen. Seine Gegnerin hatte früh einen Springer geopfert und einen gefährlichen Angriff initiiert. Siegfried hatte allerdings sauber verteidigt und Weiß hatte keine Kompensation mehr für den geopferten Springer. Im Schach stehend berührte er dann allerdings seine Dame, die er zwar vor seinen König ziehen konnte allerdings auch einem gegnerischen Läufer vor die Flinte. Die Partie war damit leider verloren.

Ein wenig Hoffnung keimte bei uns noch einmal auf, als Lukas seine Partie an Brett 7 gewann. Seine italienische Partie hatte Lukas mit einer imponierenden Vorwärtsstrategie angelegt. Den drohenden Mattangriff übersehend ließ sein Gegner ein mögliches Dauerschach ungenutzt. Das Matt in vier Zügen vor Augen holte sich Lukas den vollen Punkt.

Lukas

Dxf7: Lukas` Dame beginnt die Mattkombination

In der Abtauschvariante der slawischen Verteidigung gelang es Daniel mit Weiß anschließend, einen halben Punkt zu sichern. In leicht vorteilhafter Stellung für Weiß und ausgeglichenen Materialverhältnissen einigten sich die Gegner auf ein Remis an Brett 1. Hier wäre vielleicht mehr drin gewesen.

Das Wetter war immer noch grau, windig und regnerisch und nur vereinzelt boten Spaziergänger mit Schirm und bunter Funktionskleidung dem auf das Schwarz und Weiß des Schachbrettes kalibrierten Auge etwas Abwechslung.

In der Partie von Roman sah es lange Zeit ausgeglichen aus.  Weiß konnte allerdings gegen Romans etwas ungünstig koordinierte Figuren etwas Druck aufbauen. Roman übersah eine taktische Abwicklung und verlor Material. Sich lange und tapfer wehrend musste er leider wenige Züge nach der Zeitkontrolle aufgeben. 1:0 an Brett 8.

Roman

Roman unter Druck. Warum darf der Läufer nicht nach f6?

Uwe bekam es an Brett 3 nach 1. c4 mit einer holländischen Antwort zu tun. Nach 1. … f5 konnte sein Gegner aus der Eröffnung heraus einen Raumvorteil realisieren. Die Bauern am Damenflügel waren immobilisiert, die beiden letzten Leichtfiguren – jeweils die schwarzfeldrigen Läufer – waren ohne große Wirkung im Angriff, Uwes Läufer übernahm allerdings eine wichtige Aufgabe in der Verteidigung. Schwarz konnte nach einem Fehler von Uwe daraus Kapital schlagen beseitigte den Läufer mit einem Turm, eine wichtige Linie für den Angriff öffnend. Dieser Angriff mit Dame und Turm sollte die bis Partie zugunsten von Schwarz entscheiden.

An Brett 4 geriet Jürgen mit Schwarz gegen die Bird-Eröffnung in Zeitnot. In komplizierter Stellung behielt er die Nerven und die Übersicht und schaffte es zu egalisieren. Remis.

Noch dramatischer wurde es allerdings an Brett 6. Fabian – mit den schwarzen Steinen – hatte die Partie lange ausgeglichen gestalten können. Im Mittelspiel musste er dann nach einer Ungenauigkeit einen isolierten Doppelbauern auf e6 und e5 hinnehmen. Den Bauern auf e5 konnte Fabian nicht halten. Er ging nach der Zeitkontrolle bei Zug 40 mit einem Minusbauern in ein Endspiel mit Damen. Während seine Gegnerin nach dem Gewinnweg suchte lief ihr unaufhaltsam die Zeit davon. Fabian verteidigte sich clever und stellte immer wieder Dauerschachdrohungen auf. Auch nachdem er weitere Bauern verloren hatte reagierte Fabian cool. Erst kurz vorm Blättchenfall seiner Gegnerin kam es zum Damentausch. Es folgte die Umwandlung eines Bauern und Fabian wurde doch noch in letzter Sekunde matt gesetzt.

Fabian

Fabians Gegnerin (Weiß) unter Zeitdruck versucht hier fehlerhaft die Damen zu tauschen

Glückwunsch an die Mannschaft vom USV Potsdam. Auch wenn es das Ergebnis nicht vermuten lässt, das Wetter schlecht war und unsere Laune anschließend dem Ergebnis entsprechend, wir haben uns gegen einen starken Gegner gut verkauft und freuen uns jetzt auf den kommenden Spieltag am 24. Februar gegen die Dritte Mannschaft des Empor Potsdam 1952.

(Spielbericht: Daniel Kaiser)

Ergebnisse im Einzelnen

USV Potsdam IIISV Babelsberg 036- 2
Brett 1Helmut ScheideDaniel Kaiser½ - ½
Brett 2Eveline NünchertSiegfried Steppan1 - 0
Brett 3Reinhard NünchertUwe Kaminski1 - 0
Brett 4Peter KraatzJürgen Hilke½ - ½
Brett 5Heidrun BadeErik Zander1 - 0
Brett 6Jutta ScholzFabian Lade1 - 0
Brett 7Semen FischerLukas Hinkel0 - 1
Brett 8Regina FrehdeRoman Lange1 - 0
Tabelle und alle Ergebnisse des Spieltags